Eine Wasserbombe ist eine Unterwasserwaffe, die zur Vernichtung von Streitkräften in Unterwasserlage sowie anderer Unterwasserobjekte (wie z. B. U-Boote, Ankertauminen, Grundminen, anlaufende Torpedos, Kampfschwimmer u. a.) dient. Sie besteht aus einer Bombe, die unter Wasser in vorher definierter Tiefe zur Explosion gebracht werden kann. Neben der Bekämpfung von Unterwasserobjekten wurden Wasserbomben zur Zeit des Zweiten Weltkriegs gelegentlich auch zur Versenkung von Schiffen eingesetzt. Dies war dann der Fall, wenn ein durch andere Kampfhandlungen beschädigtes Schiff (im Regelfall ein durch U-Boot-Torpedos getroffenes Handelsschiff) nach Evakuierung der Besatzung durch ein Begleitfahrzeug vernichtet werden sollte, um eine Erbeutung des beschädigten Schiffs durch den Gegner zu verhindern. Hierzu passierte das Begleitfahrzeug (im Regelfall ein Zerstörer oder eine Korvette) den beschädigten Frachter und schoss 1 bis 2 Wasserbomben ab. Die Wasserbomben waren in solchen Fällen so eingestellt, dass die Detonation bereits in geringer Wassertiefe erfolgte. Die Druckwelle der Detonation riss die Schiffshülle des Frachters von unten her auf und führte zur gewünschten Versenkung des Schiffs. Die im Zweiten Weltkrieg wohl am häufigsten von alliierter Seite eingesetzte Wasserbombe war die britische Mark VII, ein tonnenförmiger Körper von 76 cm Länge und 47 cm Durchmesser, der rund 130 kg TNT (Trinitrotoluol) enthielt. Der tödliche Radius gegen U-Boote betrug 12 Meter – in dieser Entfernung traten derart starke Schäden auf, dass das U-Boot entweder sank oder auftauchen musste. Bei einer Entfernung von 6 Meter oder weniger wurde der Druckkörper gesprengt, was dann zum sofortigen Verlust des Bootes führte. Durch die Verwendung von Minol (40 % TNT, 40 % Ammoniumnitrat und 20 % Aluminiumpulver) anstelle von TNT ab dem Jahr 1942 erhöhte sich der letale Radius auf 16 bzw. 8 Meter.Wasserbomben können herkömmliche Sprengladungen oder Kernladungen enthalten. Man unterscheidet konventionelle und reaktive Wasserbomben. Konventionelle Wasserbomben werden meist aus Gestellen von Deck der Schiffe abgerollt. Zum Teil kommen auch Wurfvorrichtungen zum Einsatz, welche die Bomben in geringe Entfernung seitlich auswerfen. Reaktive Wasserbomben können aus Wasserbomben-Werfern einzeln oder in Salven verschossen werden (Reichweite eines Wasserbomben-Werfers beträgt zwischen 50 m und 6.500 m). Um einen stabilen Flug und eine größere Sinkgeschwindigkeit beim Eintauchen in das Wasser zu erreichen, haben reaktive Wasserbomben eine strömungsgünstige Form und Ringgleitwerke. Sie werden durch den Schub eines Triebwerkes oder durch eine Treibladung in Bewegung versetzt. Meist werden ungelenkte reaktive Triebwerke auf der Grundlage von Zweikomponentenpulver (Ballistit- und Korditpulver) verwendet.Als Zünder werden verwendet: Aufschlagzünder, die beim Auftreffen der Wasserbombe auf ein Unterwasserobjekt ansprechen. Fernzünder, die in einem bestimmten Abstand der Wasserbombe zum Ziel – z. B. unter der Einwirkung des magnetischen, akustischen oder hydrodynamischen Feldes des Ziels – wirksam werden. hydrostatische Zünder (Druckzünder), die beim Erreichen der eingestellten Wassertiefe ansprechen. Verzögerungszünder mit Uhrwerk oder pyrotechnischen Zündverzögerungen, die nach Ablauf der eingestellten Zeit nach Eintauchen der Wasserbombe in das Wasser ansprechen.↑
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